Schwäbische Alb Nordrand-Weg (HW1) / Etappe 10
- Beate Christ
- 1. Juni 2024
- 2 Min. Lesezeit
Etappe 10: Vom Parkplatz Eckhöfe zum Parkplatz Bölle (unterhalb der Burg Teck)
Nach einer Pause nahmen wir unsere 10. Etappe des HW1 in Angriff. Vom Parkplatz Eckhöfe ging es durch blühende Wiesen und grünen Wälder am Albtrauf zum Knaupenfels (743 müNN) weiter in Richtung Ruine Reußenstein, vorbei am Hofgut Reußenstein mit Gaststätte, die leider vorübergehend geschlossen ist.
Die Ruine Reußenstein (760 müNN) wurde 1270 als Ministerialburg der Herrschaft Teck erbaut. Sie kontrollierte bis in das Spätmittelalter den Albaufstieg aus dem Neidlinger Tal. Die Burg wurde mehrmals verkauft. Mit dem Aussterben der Helfensteiner ab 1550 blieb die Burg unbewohnt und zerfiel. In den Jahren 1965/66 renovierte der Landkreis Nürtingen und der Schwäbische Albverein die Burg Reußenstein. Noch erwähnenswert ist die Sage von Wilhelm Hauff über den Riesen Heim vom Heimenstein, der die Burg auf dem Reußensein erbauen ließ. Zuletzt fehlte nur ein Nagel an der fast fertigen Burg. Niemand wagte es jedoch diesen in luftiger Höhe einzuschlagen. Ein junger Gesell aus dem Neidlinger Tal traute sich. Der Riese Heim hielt ihn mit seiner mächtigen Faust zum Fenster hinaus über den Abgrund bis der Nagel saß. Als Lohn bekam er Reichtum und die Tochter des Meisters zur Frau.
Durch den Wald ging es auf nassen und rutschigen Wegen hinunter zum Wanderparkplatz Bahnhöfle. Dort legten wir eine kurze Rast ein. Frisch gestärkt machten wir uns Richtung Heimensteiner Höhle (763 müNN) auf. Sie ist eine Durchgangshöhle, die aber vom 01.01-31.07. gesperrt ist (Brutzeit der Fledermäuse).
Eben ging es durch den Wald, vorbei an der Hindenburg Hütte (dort hatten wir einen super Blick ins Tal) in Richtung Ziegelhütte (www.hof-ziegelhütte.de), Randecker Maar und Breitenstein (811müNN). Von dem 200 Meter breiten Plateau des Breitenstein aus bietet sich ein von Vegetation nicht behinderter weiter Blick auf das ca. 400 Meter tiefer gelegene, nördlich der Schwäbischen Alb gelegene Gebiet - im Nordwesten bis nach Stuttgart und zu den drei Kaiserbergen. Der HW1 führte uns weiter zur Ruine Rauber, die idyllisch im Wald auf etwa 780 müNN über dem Lenninger Tal liegt. In die Burganlage gelangt man nur über eine Holzbrücke. Trotz des Waldes hat man auch hier einen traumhaften Ausblick. Erst ging es steil bergab, dann steil bergauf auf sehr rutschigen und matschigen Wegen durch den vielen Regen der vergangenen Tagen zur Burg Teck. Im Jahr 1152 fand man die früheste Erwähnung der Burg Teck in einem Vertrag zwischen Kaiser Friedrich Barbarossa und Herzog Konrad von Zähringen. Später heiratete Maria von Teck den König Georg V und brachte den Namen Teck somit in die Titulatur des britischen Könighauses ein. Heute befindet sich die Anlage im Besitz des Schwäbischen Albvereins, der die Anlage zu einem Wanderheim mit Gaststätte und Schlafräumen ausbaute. Über die Öffnungszeiten der Gaststätte und der Belegung des Wanderheimes bitte Vorabinformation einholen.
Der letzte Abstieg forderte nochmal unsere ganze Konzentration. Er war sehr steil und matschig. Kurz darauf erreichten wir unser Ziel, den Wanderparkplatz Bölle.
Länge: 20,4 km
Höhe: 510 m
Fazit: Ein beeindruckender Abschnitt des HW1 mit vielen historischen Gebäuden. Durch den vielen Regen waren die Wege aufgeweicht und dadurch sehr rutschig und morastig.
Einkehrmöglichkeiten in der Ziegelhütte und auf der Burg Teck sind auch vorhanden.
Quellen:
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