Schwäbische Alb - Südrandweg (HW2) - Etappe 6
- Beate Christ
- 11. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Etappe 6 / Oberelchingen - KZ-Gedenkstätte Oberer Kuhberg
Von Oberelchingen führte uns der Weg nach Thalfingen und Richtung Ulm. Zwar hieß es immer an der schönen Donau entlang, aber leider sah man wenig von ihr, da der Weg durch einen schönen grünen Wald führte. Wir kamen an der Ulmer Messe und der Fertighausausstellung vorbei. Nun ging es in einen wunderschönen Park, den Dianawiesen, die mit exotischen Blumen und herrlichen Wasseranlagen jeden verzaubert. Vorbei am Donaustadion des SSV Ulm 1846 ging es in Richtung Innenstadt.

Zuerst besuchten wir die kunsthalle weishaupt. 1960 legte Siegfried Weishaupt mit dem Kauf seines ersten Kunstwerks den Grundstein für seine Sammelleidenschaft, die nun eine lange Zeit andauert. Mit der Eröffnung der kunsthalle weishaupt 2007 sind seine Exponate in wechselnden Präsentationen auch der Öffentlichkeit zugänglich. Da das Museum Ulm sich zur Zeit in einer Umbaumaßnahme befindet, wurde der Löwenmensch, der in dem Hohlen Stein Stadl bei Ausgrabungsarbeiten in Einzelteilen gefunden wurde, in der Kunsthalle ausgestellt. In Etappe 4 hatten wir die Höhlen und den Fundort ausführlich erkundet. Da war es klar, dass wir auch das "gute Stück" in Natura sehen wollten, auch wenn es hinter Glas ist.

Weiter ging es zum Ulmer Münster (Münster Unserer Lieben Frau zu Ulm). Der Grundstein für das Münster wurde 1377 gelegt als Ulm noch eine Reichsstadt und noch vorreformatisch römisch-katholisch war. Der 1890 vollendete 161,53 m hohe Turm ist der höchste Kirchturm der Welt.
Dann noch eine gute Frage: Warum ist der Haupteingang des Ulmer Münsters verschlossen?
Schuld sind die Nazis. Kein Witz. Denn was viele nicht wissen: Im Münster hängt der Erzengel Michael. In den 1930er Jahren wurde er von den Nationalsozialisten aufgehängt. Mit erhobenen Schwert und zornigem Blick sollte er die Massen auf den Krieg einschwören.
Und heute??? Abreißen oder behalten??? Man entschied sich zum Behalten als Mahnmal.
Und damit niemand, der das Ulmer Münster besuchen will, gezwungen wird, unter diesem Symbol der Schande hindurchzulaufen, bleibt der Haupteingang geschlossen.
Nach dieser Erkenntnis entschlossen wir uns für ein kurzes Kaffeepäuschen in der Ulmer Innenstadt. Frisch gestärkt ging es ein Stück an der Donau entlang, dann den Galgenbergweg in Richtung Oberer Kuhberg.

Dort war ein frühes Konzentrationslager (1933-1935) zur Zeit des Nationalsozialismus. Untergebracht war das KZ im Fort Oberer Kuhberg, einem Teil der um 1850 erbauten Bundesfestung Ulm. Heute befindet sich an diesem historischen Ort eine Gedenkstätte, die als Erinnerungs- und Lernort dient.
Die Gedenkstätte ist immer sonntags von 14 -17 Uhr geöffnet.
Mit Erreichen der Gedenkstätte haben wir auch gleichzeitig unser Etappenziel erreicht.
Strecke: 17,6 km
Höhenmeter: 230 m
Fazit:
Die Etappe von Oberelchingen zum Oberen Kuhberg verläuft abwechslungsreich entlang der Donau, durch einen Park und die Ulmer Innenstadt. Der Weg ist oft asphaltiert, was das Gehen mit Wanderschuhen erschwert und weniger naturnah wirkt. Insgesamt eine städtisch geprägte, kulturell sowie historisch interessante Strecke mit schöner Flussnähe.
Quellen:
Ulmer Münster – Wikipedia (Stand 11.05.2025)
Etappenbeschreibung HW2 | Schwäbischer Albverein – Wege (Stand 11.05.2025)
KZ Oberer Kuhberg – Wikipedia (Stand 11.05.2025)
Besucherinformation – DZOK Ulm (Stand 11.05.2025)
kunsthalle weishaupt – Moderne und zeitgenössische Kunst in Ulm (Stand 11.05.2025)
https://www.instagram.com/reel/DJcq9XdtlBl/?igsh-MTFuMXVqa2lwNnVqdg%3D%3D (Stand 11.05.2025)
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