Schwäbische Alb Nordrandweg (HW1) / Etappe 17
- Bernd Liebl
- 8. Sept. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Etappe 17:
Von Pfeffingen (Wanderparkplatz Wünschtal) nach Plettenberg (Parkplatz Riese)
Vom Wanderparkplatz Wünschtal am Ortsteingang von Pfeffingen querten wir die L442 und gingen leicht bergauf bis zum Aufstieg auf den Pfeffinger Böllat auf 912 m. Der Aufstieg war kurz und knackig. Der Berg selber hat keinen Gipfel und keinen Aussichtspunkt.
Ganz anders war es beim nächsten Ziel, dem Böllat auf 922 m, ein markanter Aussichtspunkt bei Burgfelden.
Bei sehr guter Fernsicht reicht der Blick im Westen bis zum Schwarzwald, auch zu den Vogesen, und im Süden bis zu einigen Gipfeln der Glarner Alpen.
Nach Norden schweift der Blick zu den Gäulandschaften des Neckartales. Eine markante Sichtmarke bildet am weiteren Albtrauf der Plettenberg mit dem Fernmeldeturm und die Lochen.
Über den Ort Burgfelden wanderten wir auf der Höhe weiter bis zum Abstieg zum Ort Laufen an der Eyach. Der HW1 führt nicht auf die Schalksburg. Wir nahmen den kleinen Abstecher aber in Kauf und gingen bis zum Aussichsturm Schalksburg, der auf den Resten des ehemaligen Bergfrieds errichtet wurde.

Der Aussichtsturm ist jederzeit geöffnet und schnell bestiegen.
Eigentlich wollten wir nach dem Abstieg nach Laufen an der Eyach (614 m) zu einem Bäcker und uns stärken, doch außer einem Metzger gab es hier überhaupt nichts.
Der Name des Dorfes weist auf den sechs Meter hohen Wasserfall der Eyach hin, genannt Eyachlaufen – Laufen ist ein alter Ausdruck für Stromschnelle. Vermutlich war der Ort ursprünglich nur eine kleine Mühlensiedlung zum oberhalb auf der Albhochfläche liegenden Burgfelden
Auf den Abstieg folgt natürlich wieder ein Aufstieg. Von Laufen an der Eyach ging es sehr ausgedeht erstmal auf einen Halbhöhenweg, dann über einen weiteren Anstieg im Wald bis zum Hörnle auf 956 m.

Das Hörnle bildet einen breiten Bergkopf am Albtrauf hoch über dem Eyachtal. Von hier genießt man einen schönen Blick in das Eyachtal und das Vorland der Schwäbischen Alb.
Weiter ging es am Albtrauf entlang zum Lochensattel.
Bei der Jugendherberge Lochen (akutell geschlossen) "schnorrten" wir bei einem dort geparkten Ausflugsbus bei dem Busfahrer Kaltgetränke. Natürlich gegen Bezahlung.
Das war unser Glück. Auf der gesamten Etappe hatten wir keine Einkehrmöglichkeit.
Nach Querung der Landesstraße bestiegen wir den Lochen und weiter zum Gipfel Lochenstein auf 963 m.
Der Lochenstein, einer der beeindruckendsten Aussichtspunkte der Alb.
Eine Besonderheit für einen Berg der Schwäbischen Alb ist das Gipfelkreuz an einem exponierten Felsen mit guter Sicht, ein Brauch, der sonst eher in Alpenregionen anzutreffen ist. Die Aussicht reicht über den nördlichen Teil des westlichen Albvorlands, inklusive der Vorberge wie z. B. den Zollerberg mit der Burg Hohenzollern. In unmittelbarer Umgebung im Westen liegt Balingen. Im Süden sieht man die Nordflanke des Schafbergs. Bei günstigen Sichtverhältnissen reicht die Fernsicht bis zum Schwarzwald und zu den Alpen.
Wir nähern uns den 1.000´ern der Schwäbischen Alb.
Das nächste Ziel war der Gespaltetene Fels (1000 m).
Über den Hoher Fels (997m) wanderten wir zum letzten Ziel der Etappe, den Plettenberg (1002 m).
Der Hoher Fels am Schafberg bietet einen wunderschönen Rundumblick über die Tausender der Schwäbischen Alb, die Balinger Berge rund um den Lochen und auf das weite Albvorland. An guten Tagen ist sogar Fernsicht bis zum Schwarzwald möglich.
Der Plettenberg ist markanter Berg am Westrand der Schwäbischen Alb. Er ist einer der am weitesten aus dem Mittelgebirge herausragenden Berge; der auf ihm erbaute 158 Meter hohe Fernmeldeturm ist aus großer Ferne gut zu erkennen. Der Plettenberg gehört neben der Lochen (964 m) und dem Schafberg (1000 m) zu den so genannten Balinger Bergen, von denen er der höchste ist.
Als zehnthöchster Berg der Schwäbischen Alb und des Großen Heubergs gehört der Plettenberg trotzdem nicht zur Region der 10 Tausender, obwohl diese Region organisch anschließt.
Auf dem Hochplateau des Plettenbergs wird seit Jahrzehnten Kalkstein abgebaut und mit der Materialseilbahn Dotternhausen–Plettenberg zur mehrere hundert Meter tiefer gelegenen Talstation des Zementwerks bei Dotternhausen befördert.

Zum unserem Endpunkt, dem Parkplatz Riese, ging es auf asphaltierer Straße bergab
Länge: 23,9 km
Höhenmeter: 996 m
Fazit:
Wieder viel Wald, aber auch Abschnitte in der Sonne. Die Wanderung war am letzten Sommertag des Jahres, blauer Himmel und natürlich entsprechend warm. Das hat uns
doch sehr herausgefordert.
Eine tolle, abwechslungsreiche und anspruchsvolle Etappe. Es gibt viele herausragend Aussichtspunkte und viel zu sehen. Eine richtige Genießertour.
Denn: „Die beste Art, die Natur zu erleben, ist zu Fuß.“ (Muir)
Keine Einkehrmöglichkeit auf der gesamten Etappe. In Tieringen könnte man den Weg verlassen und nach einem "Zusatzweg" von insgesamt rund 1,5 km im Gasthof Berghütte einkehren. Wir haben darauf verzichtet, da die Tour eh schon lang genug war.
Wie immer:
Genügend Proviant, vor allem Getränke mitnehmen.
Vorab über Öffnungszeiten der Gastronomie erkundigen.
Quellen:
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